Knäckebrot, Dalapferdchen und ungeplante Erlebnisse

Auf dem schönen Campingplatz am Siljansee blieben wir für 3 Nächte und konnten alle wieder neue Energie tanken. Die Kinder konnten an einer Badestelle am See wunderbar spielen und wir konnten in der Sonne entspannen. Einen kleinen Ausflug zum nahgelegenen Naturschutzgebiet machten wir aber trotzdem. Leider hatte das Naturum geschlossen und wir konnten nicht die zum Naturschutzgebiet gehörenden Ausstellung ansehen. Aber dafür waren wir ganz alleine und konnten die tolle Aussicht auf den Siljansee genießen.

Auf einigen Infotafeln rund um das Naturum war dann doch noch einiges erläutert und wir erfuhren, dass es hier eine Vielzahl von Schmetterlingen geben sollte. Es hat zwar etwas gedauert sie vor die Linse zu kriegen, aber Zeit haben wir ja genug und den Kindern hat die „Schmetterlingsjagd“ auch Spaß gemacht.

Dann stolperten wir noch über „Annas Kaffestuga“. Es ist ein kleines Häuschen mit originaler Einrichtung am Rande des Naturums. Hier soll „Anna“ die Wanderer schon vor langer Zeit verköstigt haben und somit war sie wohl eine Pionierin des Tourismus. Das gesamte Gebiet um den Siljansee ist heute ein beliebtes Tourismusgebiet im Sommer wie im Winter, vor allem auch bei den Schweden selbst.

Unser nächstes Ziel war dann die Insel Sollerön, die wir aber nicht auf dem kürzesten Weg anfuhren, sondern den langen Weg um den ganzen See nahmen. Wir wollten nämlich nochmal bei einer der größten Knäckebrotfrabriken vorbeischauen. In Leksand wird Leksands-Knäcke hergestellt. Ein ziemlich große industrielle Fabrik. Aber eben auch mit einem großen Lagerverkauf. Während wir die große Auswahl an Knäckebrot ganz spannend fanden und ein paar Sorten in der Probiergröße einkauften, beobachteten wir hier viele Schweden, die mit riesigen Kartons Knäckebrot im 500er Pack aus dem Laden gingen. Klar, es hält sich ja ja ewig. Mittlerweile sind auch wir ein bisschen auf den Geschmack gekommen und trauen uns sogar „Kalles“ aus der Tube auf Knäckebrot zu essen. „Kalles“ ist eine ziemlich stinkige Fischpaste aus der Tube. Die Schweden lieben Tuben. Es gibt alle möglichen Fischpasten, Streichkäse aber auch Salami oder Bacon streichfähig direkt aus der Tube. Warum machen die sowas? Na weil ein Knäckebrot beim bestreichen schnell zerbröselt. Schön sanft aus der Tube aufs Knäckebrot gedrückt, funktioniert hingegen einwandfrei. Komische Esskultur 😉 Aber Lakritz können sie gut. Das packen sie dann auch gleich mal in Schokolade oder wahlweise Kekse hinein. Die Kekse mit Lakritz sind aber gar nicht mal schlecht.

Danach haben wir unseren Umweg genutzt um uns in Nusnäs die Herstellung des traditionellen Dalapferdchens anzuschauen. Für die Region Dalarna sind diese Holzpferdchen ein Wahrzeichen und man begegnet ihnen wirklich überall. Wir fühlten uns in dieser Werkstatt wie in der Wichtelwerkstatt beim Weihnachtsmann. Es fehlten nur noch die langen weißen Bärte. Ansonsten war es wirklich original, wie im Kinderbuchklassiker „Wo der Weihnachtsmann wohnt“.

Irgendwann am frühen Abend waren wir dann aber auch auf der Insel Sollerön angekommen und fanden einen ruhigen Stellplatz. Der Sonnenuntergang kam dann wie bestellt.

Am nächsten Morgen verlor unser Kleiner ganz plötzlich seinen ersten Milchzahn. Er hatte schon eine Weile gewackelt und nun war er also draußen der erste Zahn. Nach diesem Ereignis erkundeten wir die Insel und fuhren noch eine Badestelle an. Die alten Höfe mit den vielen verschiedenen Holzhäusern wirkten wie im Freilichtmuseum. Die Grundschule an der wir vorbeikamen war gut besucht. Es war gerade Pause und alle Kinder waren auf dem Hof. Die Insel scheint also wirklich dauerhaft bewohnt zu sein und nicht nur aus Ferienhäusern zu bestehen.

Nach dieser kleinen Rundfahrt mussten wir in eine Baumschule Gas tanken. Baumschule? Gastankstelle? …ja, die Infrastruktur zur Gasversorgung ist ab jetzt deutlich schlechter als noch in Südschweden. Und in diesem Fall konnten wir im Wohnmobil-Reiseführer diese unkonventionelle Lösung finden. Wir mussten einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, der uns aber ganz unverhofft auch an einen schönen und sehenswerten Ort, abseits der Touristenpfade führte. Der Weg vom Parkplatz zur Stromschnelle war kurz aber spannend und auf dem Rückweg verbrachten wir noch eine ganze Weile mit „Staudammbauen“ an einem kleinen Bachlauf.

Ein schöner Zwischenstopp bevor wir uns nochmal ins Auto setzten und zum Bärenpark fahren wollten. Zuerst mussten wir einen ca. 15km langen Waldweg entlang um auf die nächste asphaltierte Straße zu kommen. Und wie es der Zufall so will, lief uns plötzlich ein ausgewachsener Braunbär vor das Auto. Er schaute uns kurz an, vielleicht 5 Sekunden um dann mit einem großen Satz wieder im Wald zu verschwinden. Wow, tolles Erlebnis. Das zweite Mal nach Rumänien. Wozu nun eigentlich noch Bärenpark, aber wir fuhren natürlich trotzdem noch hin.

Der Bärenpark liegt in einem hässlichen Skigebiet. Wobei Skigebiete im Frühjahr wahrscheinlich immer hässlich sind und die Lifte und abgefahrenen Pisten nicht besonders schön anzusehen. Witzig war es trotzdem mit dem Bodyboard als Schlittenersatz eine Runde den letzten Schneeberg runterzudüsen.

Mittlerweile war es früher Abend und wir suchten gar nicht erst nach einem schönen Schlafplatz, sondern stellten uns einfach auf den Schotterparkplatz direkt von den Bärenpark. Nach so viel Erlebnissen schliefen wir aber auch schnell ein und freuten uns auf die Besichtigung des Parks.

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