Die kleine Strandbude an unserem Übernachtungsparkplatz wurde tatsächlich um 7 Uhr geöffnet. Noch bevor wir unseren ersten Cappuccino bestellen konnten war auch schon ein erster Angler um die Ecke gekommen, der hier sicherlich nicht zum ersten Mal seinen Kaffee vor dem Auswerfen seiner Angel trank. Wieder mal eine nette Gelegenheit, die Menschen und das Leben zu beobachten. Nach diesem entspannten Frühstück legten wir einen Strandtag ein und übernachteten auf dem vom Parkplatz direkt benachbarten offiziellen Stellplatz.
Am Montag starteten wir dann zur Costa Paradiso, die etwas weiter im Osten an der Nordküste gelegen war.
Oh Gott, dachte ich. Ein Name wie in einem schlechten Reiseführer oder Werbung für eine Pauschalreise. „An der Costa Paradiso werden Sie einen unvergesslichen Urlaub erleben“ oder so ähnlich. Was soll ich sagen, der Name ist dann doch ganz gut gewählt. Der Küstenabschnitt ist wirklich einzigartig schön und auf Grund der abgelegenen Lage hatten wir die Bucht fast für uns alleine. Auch in der Hauptsaison wird es hier sicherlich nicht ganz so rummelig. Wohnmobile und Camper sind dann komplett verboten und man benötigt eine Zugangsberechtigung (Mieter einer Ferienwohnung vor Ort) um überhaupt an den Strandabschnitt zu gelangen.
Geschnorchelt sind wir dann auch zu Viert und haben das ein oder andere entdeckt. Den ganzen Dienstag verbrachten wir am und im Wasser. Am späten Nachmittag sind wir aufgebrochen, denn an solchen Plätzen muss wirklich jeder Camper die Übernachtungsverbote einhalten. Ansonsten wird irgendwann auch in der Nebensaison der Zugang zu solchen Orten für Camper gesperrt.
Zur Übernachtung sind wir nochmal ein Stück weiter Richtung Nord-Osten gefahren, denn schon in wenigen Tagen sollten wir die Fähre von Olbia zurück aufs Festland nehmen. Nach ein paar erfolglosen Versuchen auf Agriturismo-Plätzen, die völlig überzogene Preise für eine Wiese auf dem „Bauernhof“ aufriefen, sind wir auf eine der letzten geöffneten großen Campingplätze gefahren. Auch weil die Kinder sich nach unseren ganzen Unternehmungen, Wanderungen und Kulturprogramm einen Platz mit Pool und kleinem Aquapark gewünscht hatten. Übrigens inklusive Badekappen-Pflicht. Ds sind die Italiener etwas konservativer unterwegs 😉
Am Ende waren diese drei letzten Übernachtungen auch für uns eine gute Erholung auf einem Campingplatz unter Pinien und mit einer Ruhe, die es so nur in der Nebensaison geben kann. Und einen schönen Strand und versteckte Buchten gab es hier tatsächlich auch.
Am Donnerstagmorgen machten wir uns dann auf den Rückweg. Die Fähre legte planmäßig erst um 22.30 Uhr ab, sodass wir noch den gesamten Donnerstag für ein letztes Highlight hatten.