Sechs Nächte waren wir nun auf dem Campingplatz direkt am Meer auf der Halbinsel Giens ganz in der Nähe von Hyères. Am Montag – 23. September – war übrigens offizieller Herbstanfang und trotzdem hatten wir noch richtiges Badewetter. In der Sonne am Strand hielt man es gar nicht aus ohne auch mal ins Wasser zu springen. Morgens und Abends ist es aber schon frisch und man muss sich einen Pullover anziehen. Schön ist auch, dass es morgens nicht ganz so früh hell wird. Da schlafen selbst die Kinder etwas länger.
Der Campingplatz ist scheinbar aus einer alten Gärtnerei entstanden. Daher steht man hier neben alten Gewächshäusern, die aber wahrscheinlich dem profitableren Campinggeschäft zum Opfer gefallen sind und nicht mehr so richtig betrieben werden. Auch einen alten Stall konnten wir auf dem Gelände entdecken. Die Tierhaltung ist allerdings auch auf das Minimum reduziert. Nur noch ein paar Hühner gibt es, die uns Camper mit frischen Eiern versorgen. Ich finde, das Ganze hier hat viel Charme. Die Sanitäranlagen sind zwar etwas zusammengebastelt, aber dafür immer sauber.
Morgens bin ich immer ein kleines Stück an der Steilküste entlang zum Hafen gelaufen, von dem auch die Fähre auf die Insel Porquerolles abfährt. Hier gibt es einen kleinen Laden der frisches Baguette und Croissants verkauft. Das Frühstück war also gesichert 😉
Das Schnorcheln macht hier auf der Halbinsel Giens auch richtig Spaß. Gut, dass wir die volle Ausrüstung mit Neoprenanzug und Flossen mitgenommen haben. Um die vielen Felsen herum gibt es ein paar Fische zu begucken. Sogar zwei Tintenfische (einen Oktopus und einen Calmar) und eine kleine Muräne konnte ich erspähen. Für unsere beiden Kleinen ist natürlich selbst die Gischt der Wellen unter Wasser noch ein absolutes Highlight. „Das schäumt so!“ Aber tatsächlich Schnorcheln beide schon richtig gut. Aber das wird wohl noch mindestens 5 Jahre dauern bis man mal zusammen mit Flasche tauchen kann. Eine Tauchbasis würde es hier auch geben. (Direkt neben dem Croissant-Laden)
An einem Tag sind wir direkt nach dem Frühstück mal ein Stück auf dem Wanderweg „Sentier du Littoral méditerranéen“ gewandert. Der Küstenweg am Mittelmeer verläuft auch ein Stück auf der Halbinsel Giens. Für uns vier wäre der gesamte Weg zu viel gewesen. Aber die 2-3 km, die wir wohl bis zum Mittag gelaufen sind, waren sehr eindrucksvoll. Für den Sommer allerdings nicht zu empfehlen. Wir kamen schon jetzt ziemlich ins Schwitzen und kühlten uns bei einem Zwischenstopp auch im Meer ab.
Die Zeit hier war wahrscheinlich bisher die längste Zeit mit dem Laufkäfer an einem Ort. 6 Nächte klingt gar nicht so lang. Aber mit dem Camper, mit dem es einem immer in den Fingern juckt noch ein bisschen mehr zu erkunden, muss es schon etwas Besonderes geben um ein wenig länger zu bleiben. Ich denke das Meer war es, dass uns hier wirklich in den Bann gezogen hat. Das Wasser war sehr klar und hatte immer noch eine gute Badetemperatur. Wir alle hatten riesigen Spaß am Schnorcheln und der Wanderweg über die Klippe bis zur nächsten tollen Bucht war auch ein Highlight.