Sieben! Tage auf einem Campingplatz am Meer. Ich glaube, das war unser Rekord des bisher längstens Aufenthalts an einem Ort. Viele hohe Wellen zum Surfen und Toben. Ein wunderschöner Sandstrand mit vorgelagertem Pinienwald und verschiedenen Pflanzen, die zum Schutz der Düne hier Wurzeln schlagen. Daher auch der Name unseres Campingplatzes „Le Truc Vert“.
Nur knapp 2km vom Campingplatz entfernt gab es einen täglichen Markt mit frischem Fisch, Käse, Wurst und Gemüse. Leckere Crevetten, Sepia und Fisch gab es dann auch in unserer Campingküche. Außerdem konnten wir den leckeren Wein probieren, den wir auf unserer Fahrt durch das Médoc gekauft hatten.
Neben den vielen schönen Stunden am Meer hatten vor allem die Kinder großen Spaß am Tischtennis spielen. Auch mit Boule oder Faulenzen in der Hängematte verbrachten wir unsere Zeit. Nach 7 Tagen mussten wir für die nächsten Urlauber mit Reservierung unseren Platz räumen, hatten aber auch große Lust noch etwas Neues zu entdecken.
Um die „Dune du Pilat“ zu besichtigen, entschieden wir uns für eine Bootsrundfahrt im Becken von Arcachon. Es war ein schöner Perspektivenwechsel vom Wasser aufs Land zu schauen, die Austernzucht aus nächster Nähe zu bestaunen und vorbei an der riesigen Wanderdüne das gesamte Ausmaß zu erfassen. Für die Kinder wurde es nochmal besonders spannend, als der Kapitän des kleine Schiffes beide ans Steuer ließ. Dies sollte fast der letzte Eindruck vom Meer sein.
Da wir noch fast eine ganze Woche für unsere Rückreise eingeplant hatten und alle Vorräte aufgegessen waren, mussten wir noch einen kleinen Großeinkauf machen. Im E.Leclerc in Arès fanden wir alles was wir benötigten und noch viel mehr. Nachdem der Einkauf durch einen Evakuierungsalarm, der sich glücklicherweise als Fehlalarm hinausstellte, etwas länger als geplant dauerte, suchten wir uns auch gleich in Arès einen ruhigen Schlafplatz. Vorher gab es noch eine Pizza an der hochfrequentierten Astropizzeria. Ein letzter Blick auf das Meer bzw. das Becken von Arcachon am Strand von Arès mit einer leckeren Pizza auf der Hand. Ein schöner Abschluss und Beginn unserer Rückfahrt.
Erste Stopp: Die Stadt Cognac. Natürlich besuchten wir eine Cognac-Destillerie und verkosteten einen dieser edlen Brände, die aber nicht 100% unseren Geschmack treffen. Ein leckerer Rotwein ist uns dann doch lieber. Der Campingplatz in Cognac hatte einen kleinen Pool, den die Kinder gleich in Beschlag nahmen. Auch die Lage, direkt am Ufer der Charente war sehr schön und zu Fuß bzw. für die Kinder mit dem Tretroller konnten wir innerhalb von 30 Minuten am Ufer des Flusses die Innenstadt von Cognac erreichen. Die Burg oder das Schloss Cognac konnten wir mit einer kleinen Führung ganz für uns alleine besichtigen und erfuhren einiges über den sehr geschichtsträchtigen Ort. Die anschließenden Cocktails auf der Dachterasse rundeten den Tag ab. Zurück am Campingplatz gab es ein paar schnelle Nudeln und eine ruhige Nacht.
Durch sehr viel Weinbaugebiet ging es dann von der Charente zur Loire und wir näherten uns unserem, nächsten geplante Zwischenstopp in Orléans. Wir fanden direkt um Flussufer einen geeigneten Parkplatz und konnten schnell das Stadtzentrum von Orléans und verschiedenen Abbildungen von Jeanne d’Arc besichtigen. Orléans gefiel uns sehr gut und hatte ein schönes Maß zwischen Plätzen mit touristischen Sehenswürdigkeiten und „echtem“ Leben zwischen Einzelhandel und Gastronomie.
Am nächsten Tag ging es zunächst eine kurzes Stück über die Autobahn, was uns 36€ Péage kostete. Einmal quer durch Paris über den Boulevard périphérique (ein wohlklingender Name für die Stadtautobahn), kurzer Blick auf den Eifelturm, den wir ja glücklicherweise mal zu Corona-Zeiten für uns ganz alleine besichtigen durften und dann wieder kostenlos auf der Route National weiter hoch in den kalten und verregneten Norden. Nächster Zwischenstopp: Charleville-Mézières, der Hauptort des Départements Ardennes. Bei regnerischem Wetter gab es erstmal ein kleines Abendessen im Laufkäfer, um dann mit festen Schuhen und Regenschirm einen kleinen Abendspaziergang durch die Stadt zu unternehmen. Trotz des Wetters war am Donnerstagabend einiges los und die Kneipen voll von Leuten. Wir erinnerten uns im Vergleich von Süd- und Nordfrankreich etwas an den Film die Sch’tis erinnert.
Nach einem letzten Zwischenstopp im Rheinland ging es dann am Samstag zügig über die Autobahn zurück nach Hause. Unsere Reise war mit 12 Übernachtungen in unmittelbarer Nähe zum Strand sehr erholsam und mit unseren vielen Eindrücken über Tour de France, Bordeaux, Wein, Austern, Dune du Pilat, Cognac, Orléans bis hin zu einem Kurzstopp in der Ardennen sehr vielfältig, spannend und erkenntnisreich.