Vor 2 Wochen sind wir über die Öresundbrücke aus Schweden ausgereist und dank der Tatsache, dass Schweden nicht länger als Risikogebiet eingestuft wurde, konnten wir auf der Durchreise durch Deutschland ein paar Zwischenstopps bei Freunden und Verwandten machen. Obwohl wir in diesen Tagen ziemlich viele Kilometer abgespult haben, waren es trotzdem schöne Tage in Flensburg, Bremen, Köln und Stolberg. Nur die Autobahnen fanden wir ziemlich stressig. Drei Spuren und schneller als 110km/h waren wir aus Schweden gar nicht mehr gewohnt.
Unser nächstes Ziel der Langzeitreise sollte nun Frankreich werden. Auf dem schnellsten Weg ans Meer kamen wir an der Grenze der beiden Regionen Normandie und Hauts-de-France auf einen Campingplatz mitten in den Dünen an. Wir blieben hier für 2 Übernachtungen und genossen die Sonne und das Meer. Man spürte direkt nach der Ankunft in einer anderen Klimazone zu sein. Obwohl die Normandie ja auch deutlich kühler als Südfrankreich ist, hatten wir das Gefühl nun einen richtigen Sommer zu erleben.
Nach den ersten Tagen am Meer fuhren wir die Küste entlang um in der Somme-Bucht einen Stop zu machen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem kleinen Schloss vorbei, der seinen Garten für Besucher geöffnet hatte. Kurzentschlossen machten wir dort eine kleine Pause, bewunderten die Anlage und probierten uns heimlich durch den Obstgarten.
In die Somme-Bucht, die eigentlich eine Flussmündung und keine Bucht ist, zog es uns wegen der Möglichkeit Seerobben in freier Wildbahn zu erleben. Trotz Fernglas konnten wir die Robben zunächst nur als kleine Punkte auf einer Sandbank erkennen. Kurz vor dem tiefsten Wasserstand sah man aber auch immer wieder ein paar Robben relativ nah am Ufer. Plötzlich tauchte eine kleine Robbe direkt vor meiner Kamera auf. Vielen Dank für das schöne Foto kleine Robbe.
Zum Übernachten ging es auf einen einfachen Stellplatz an einem Bauernhof, der aber ziemlich voll war und den wir wirklich nur zum Übernachten nutzten. Zum Frühstück am nächsten Tag kauften wir uns einfach ein paar leckere Croissants am Straßenrand.
Unser nächstes Ziel war die Stadt Le Tréport. Oben auf dem Kreidefelsen gab es einen Stellplatz mit einem tollen Blick auf das Meer und dank der Zahnradbahn konnte man ganz bequem in die Altstadt hinunterfahren. Wir bummelten durch die weniger touristischen Seitenstraßen und beobachteten ein einlaufendes Fischerboot.
Wir verfolgten das Boot zu Fuß bis zum Hafen und beobachteten wie der Fang verladen wurde. Danach mussten wir natürlich in die Markthalle und frischen Fisch kaufen. Wir versuchten uns mal an zwei Makrelen. Normalerweise kennt man diesen Fisch ja nur geräuchert. Aber ganz fangfrisch ist dieser Fisch wirklich sehr lecker. Nicht so fein wie eine Dorade, sondern eher so ein bisschen würzig wie Sardellen.
Nachdem wir unseren Fisch gegrillt und verspeist hatten, bewunderten wir noch den tollen Sonnenuntergang vom Plateau der Kreidefelsen.
Wir entschieden dann nicht noch die vielen hässlichen Bunker der Normandie anzuschauen, auch wenn man an den Stränden natürlich schon zwangsläufig an dieses schlimme Kapitel deutscher Geschichte erinnert wird, sondern machten uns auf den Weg an die Südküste der Bretagne. Auch das Wetter sollte dort besser sein als in der Normandie.
Als Zwischenhalt bot sich eine Stellplatz auf einem Reiterhof an. Die Kinder hatten hier natürlich einiges zu erkunden. Dank dem einsetzenden Regen am nächsten Tag kamen wir aber auch relativ schnell wieder los und konnten bis kurz vor die Hauptstadt der Bretagne fahren.
Kurz vor Rennes machten wir in einem kleinen, sehr aufgeräumten Städtchen halt und übernachteten auf dem sehr ordentlichen Stadtcampingplatz direkt an einem kleinen See. Wir schauten uns noch eine kleine Schlossruine an, erkundeten einen tollen Abenteuerspielplatz und bummelten durch die Stadt.
Unsere erste Woche in Frankreich verging wie im Flug und wir genossen das leckere Essen und die Sonne. Schweden hat uns mit seiner Natur, der klaren Luft und der wahnsinnig weiten Sicht sehr gefallen. Auch die vielen Erlebnisse beim Wandern in den Bergen oder beim Erkunden von Höhlen und nicht zuletzt die Erlebnisse mit den Rentieren sind bestimmt bleibende Erinnerungen. Aber gefehlt hat uns das Kulinarische und einfach mal ein paar richtig warme Sommertage an denen man den ganzen Tag barfuß und mit kurzer Hose herumlaufen kann. Die ersten Tage in der Bretagne haben uns da nicht enttäuscht und wir hoffen, dass unsere Langzeitreise nun mit ein paar schönen Sommertagen langsam zu Ende geht.