Und die Vorurteile stimmen doch!?

Am Sonntagmorgen war es ziemlich frisch und die Lust zu baden hielt sich in Grenzen. Die Nächte werden doch deutlich kälter als zuletzt in Deutschland. Aber das ist zum Schlafen im Laufkäfer natürlich auch sehr viel angenehmer. Als die Sonne dann aber rauskam wärmte es sich ganz schnell auf und nach dem Frühstück hatte ich dann kein Problem mehr, dem Wunsch der Kinder zu folgen und eine Runde Baden zu gehen. Das Wasser hatte ziemliche Badewannentemperatur und war sehr angenehm.

Danach sollte es aber weitergehen in Richtung Orăștie (Broos), dem Geburtsort von Opa Mundi. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen Zwischenhalt im Bison Reservat in der Nähe von Hațeg (Hatzeg).

Auf dem Weg nach Orăștie (Broos) mussten wir dann noch tanken, was nicht der Rede wert wäre, wenn wir nicht zufälligerweise an der Ausfahrt der Tankstelle nur nach links abbiegen durften und damit die vorgeschlagene Route vom Navi verlassen mussten. Anstatt zu drehen sind wir einfach einen anderen Weg etwas abseits der modernisierten Straßen gefahren. Etwas ursprünglicher ging es hier zu.

Um 15 Uhr waren wir dann in Orăștie (Broos) angekommen und kauften ein paar Lebensmittel ein. Und wo macht man das in Rumänien am Besten? Na klar, im Kaufland 😉 Wo sind eigentlich all die versprochenen Ladas? Hier parken wieder nur „moderne“ Autos.

Man muss dazu sagen, dass das Angebot doch begrenzter ist als in Deutschland und viele Produkte nicht in Massen im Regal stehen. Wahrscheinlich wird einfach viel weniger gekauft, weil die Menschen eben auch viel weniger Geld haben. An der Kleidung sieht man es noch am deutlichsten, dass Rumänien noch weit entfernt vom westlichen Wohlstand ist.

Aber Orăștie (Broos) hat natürlich etwas mehr zu bieten als nur einen Kaufland am Ortseingang. Die Stadt ist zwar kein touristisches Highlight, aber es ist schön zu sehen in welcher Umgebung mein Opa groß geworden ist.

Außerdem ist Orăștie ein gutes Beispiel für die Abwanderung der Siebenbürger Sachsen. Mittlerweile ist in der Stadt kein deutsch mehr zu hören oder zu lesen. Selbst an der evangelischen Kirche ist alles nur noch auf rumänisch angeschlagen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Orăștie

Nach diesen Eindrücken ging es dann weiter nach Cisnădioara (Michelsberg) als Ausgangspunkt für unseren Tagesausflug nach Sibiu (Herrmannstadt). Wir kamen erst am späten Abend auf dem Campingplatz an und zum Glück fiel es dann recht leicht die Kinder direkt ins Bett zu legen.

Am nächsten Morgen starteten wir mit den Fahrrädern nach Sibiu (Herrmannstadt). Die Betreiber vom Campingplatz meinten es wäre kein Problem mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren. Es wäre nur ein kleiner Hügel. Gut, die wohnen halt am Rande der Karpaten und ein kleiner Hügel ist für uns schon ein richtiger Berg. Nach Sibiu (Herrmannstadt) ging es zum Glück fast die ganze Zeit bergab. Aber schon auf der Hinfahrt war uns klar, dass wir zurück nicht mit den Rädern fahren können.

In der Stadt sind wir einem Tipp eines Arbeitskollegen gefolgt, der Freunde in Siebenbürgen hat und fast jedes Jahr seinen Urlaub hier verbringt. Er meinte, dass das Erasmus Café der evangelischen Kirche, ein guter Ausgangspunkt und Rückzugspunkt für einen Stadtrundgang wäre. www.buechercafe.ro

Die Stadt war schön anzusehen. Aber hinter der vielen bunten Farbe ist weiterhin ein massiver Sanierungsrückstand zu erkennen.

Und dann mussten wir irgendwie wieder nach Hause. Ein Taxi nehmen war die Idee und die Räder und der Stadt lassen. Im Innenhof vom Erasmus-Café konnten wir die Räder abschließen. Da der Innenhof abends abgeschlossen wird, sollten die Räder sicher über Nacht dort stehen. Ein Taxi war auch schnell gefunden, aber der Fahrer wusste nicht wo der Campingplatz ist. Gut das man im Zeitalter von Smartphones seinen Zielort dann einfach auf google maps zeigen kann. Der Festpreis von 40 Lei (umgerechnet ca. 9 Euro für 12 km Strecke) war schnell verhandelt und ich stieg auf dem Beifahrersitz ein. Mein Handy legte ich während der Fahrt auf meinen Schoß. Beim Aussteigen habe ich dann nicht mehr darauf geachtet und weg war das Handy! So ein Mist! Und dann ging natürlich das Kopfkino los. Hatte er mir das Handy bewusst abgezockt? Schließlich hatte er mich immer wieder in Gespräche über die süßen Kinder verwickelt und mich dazu animiert immer mal wieder auf die Rückbank zu schauen. In so einem Moment wäre es ein Leichtes gewesen, das Handy von meinem Schoß zu klauen. Oder war ich einfach nur ein Idiot und das Handy lag vielleicht einfach noch auf dem Beifahrersitz. Das der Taxifahrer dann nicht umdreht und mir das Handy zurückbringt ist zwar auch daneben, aber diese Situation habe ich mit meinem vorletzten Handy auch schon in Dresden erlebt. Da habe ich auch mein Handy nach einer Taxifahrt verloren.

In der Situation in Dresden habe ich für mich aber gleich von „verloren“ gesprochen. Hier in Rumänien habe ich in meinem Kopf gleich, dass es mir „geklaut“ wurde. Wie es wirklich war, werde ich wohl nicht erfahren aber Fakt ist, mein Handy ist nun weg. Alle die mich erreichen wollen, bitte einfach bis September warten 😉

 

 

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