Zuerst Unterwelt dann Wasserwelt

Am Donnerstagmorgen sind wir von unserem schönen Stellplatz am Moor nur ein kleines Stück weiter in Richtung Norden gestartet. Aber sobald man die viel befahrenen Landstraßen verlässt, muss man in Schweden schnell auch mal ein paar Kilometer über unbefestigte Straßen fahren. Die Schotterpisten werden aber scheinbar sehr gut in Stand gehalten. Schlaglöcher kommen so gut wie nicht vor. Schneller als 40km/h fährt man aber auf solchen Straßen wohl nur mit einem großen PickUp oder einem alten Volvo 😉

Wenn man dann endlich auf einer asphaltierten Straße ankommt, fühlt man sich schon wie auf einer Autobahn.

Hätten wir die bequemere Strecke gewählt, wären wir nicht an Ulrika vorbeigekommen und hätten diese wirklich sehr schöne Holzkirche nicht entdeckt. Außerdem konnten wir in Ulrika an einem kleinen Lebensmittelgeschäft am Außenwasserhahn kostenlos frisches Trinkwasser tanken. Wir kauften dann auch noch gleich ein paar Kleinigkeiten und weiter ging es in Richtung Trollegator.

„Trollegator“ heißt übersetzt „Trollstraßen“ und es handelt sich um ein Kleines Naturschutzgebiet. Durch Risse im Untergestein, die wahrscheinlich nach der Eiszeit entstanden bildeten sich größere Höhlen. Hier kann man dazu noch etwas mehr erfahren: www.lansstyrelsen.se/ostergotland/besoksmal/naturreservat/trollegater-naturreservat

Wie in Schweden üblich gab es am Eingang des Naturschutzgebietes wieder einen wirklich tollen Grillplatz. Damit kein Holz aus dem Wald gesammelt und verbrannt wird (es handelt sich ja schließlich um ein Naturschutzgebiet) werden abgelagerte Holzscheite für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Vielleicht ist das typisch schwedisch. Bevor man ein Verbot ausspricht, wird nach einer Lösung gesucht. Feuer und Grillen zu verbieten wäre die eine Möglichkeit gewesen, Brennholz und eine sichere Feuerstelle zur Verfügung zu stellen ist die schwedische Lösung.

Und dann ging es für uns in die Höhlen. Ein bisschen Platzangst hatten wir am Anfang glaube ich alle, als wir uns durch die viel zu engen und auch scharfkantigen Höhleneingänge gequetscht haben. Aber einmal die Angst überwunden, machte es uns immer mehr Freude und die Kinder waren gar nicht mehr einzuholen. Es war wirklich erstaunlich welche Größe die einzelnen Höhlen hatten. Von außen hätte man das niemals erwartet. Man darf die Höhlen ganz alleine erkunden und sich hier richtig austoben. Wir hatten alle eine Menge Spaß und für mich war es das bisher schönste Naturerlebnis hier in Schweden. Auf der Karte gibt es daher auch statt einem Stern ein Herz.

Noch in Gedanken bei den Trollen in der Unterwelt ging es dann auf dem direkten Weg an die Ostsee. Badewetter ist natürlich immer noch nicht. Aber wir wollten uns die Schären anschauen. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Bootstour. Am Campingplatz konnten wir ein kleines Boot mit Außenborder ausleihen und auf Erkundungsfahrt gehen. Auf der kleinen Insel Rågö empfing uns ein kleiner Dackel, der uns stolz „seine“ Insel präsentierte.

Unsere Bootsfahrt habe ich einfach mal mit Komoot aufgezeichnet. Auch wenn es weniger eine sportliche Aktivität war.

Von Samstag bis Montag machten wir uns dann einfach mal ein paar ganz ruhige Tage auf dem Campingplatz. Das Wetter war sehr unbeständig und strahlender Sonnenschein wechselte sich mit Regenschauern und starkem Wind ab. Wir alle konnten mal gut durchschnaufen und neue Pläne für die nächsten Wochen schmieden. Übrigens klappt es auch bei Regen gemeinsam im Laufkäfer sehr gut. Es ist genügend Platz um unten am Tisch zu malen und zu spielen, oben im Bett Lego zu bauen, im hinteren Bett zu lesen, Fotos zu sortieren oder einen Blogbeitrag zu schreiben.

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