Geburtstag in Tranås und noch ein Stückchen weiter

Der Stellplatz am Hafen von Tranås war zwar zunächst nur eine Notlösung, entpuppte sich dann aber als ganz gut für einen stadtnahen Nachtplatz. Von unserem Platz konnten wir gut beobachten, wie die Schweden bei schönem Wetter ihre Boote zu Wasser ließen. Auch das kleine Café begann mit seinen Vorbereitungen für die Saison, hatte aber leider noch geschlossen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ein kleines Motorboot für die Schweden wie der VW Golf für die Deutschen ist.

Die Segelboote lagen alle an einem anderen Hafen und hier gab es leider keine zu sehen. Allerdings haben wir dann noch neben den Standard-Motorbooten eine „schwimmende Terrasse“ gefunden. Auch ganz witzig.

Am Montag haben wir uns Tranås angeschaut, dass auf den ersten Blick keine besonders schöne Stadt ist. Die Stadteinfahrt ist gesäumt von 70er Jahre Mehrfamilien-Wohnbebauung und die Einkaufsstraße erinnert auch mehr an deutsche Nachkriegsarchitektur, als an schnuckelige schwedische Holzhäuser. Aber die Stadt hat trotzdem sehr viele schöne Ecken und einiges zu bieten.

Wir sind mit unseren City-Rollern los und den Fluss Svartån entlang, der sich durch die Stadt zieht. Der Fluss ist gesäumt von einer schönen Parkanlage. Der Spielplatz und der Skatepark sind wirklich toll und durchdacht angelegt. Mit den City-Rollern hatten die Kinder viel Spaß auf den Rampen im Skatepark. Das absolute Highlight ist aber der Stadtwald „Östanåparken“. Der Stadtwald wirkt relativ naturbelassen, besitzt in der Mitte den besten Waldspielplatz, den ich bisher gesehen habe, ist natürlich mit einer gepflegten und funktionieren Grillstelle ausgestattet, bietet einen Fitnessparcour mit Holzgeräten und im Park gibt es mehrere Discgolf-Bahnen. Leider hatten wir unseren Frisbee nicht mit dabei.

Außerdem entdeckten wir in der Stadt noch eine gut besuchte Konditorei, die mit ihren leckeren Zimtschnecken (die gibt es hier in Schweden überall und werden viel gegessen) überzeugte. Wir bestellten für den morgigen Tag noch eine kleine Geburtstagstorte.

Am Dienstag haben wir dann Geburtstag gefeiert und nach dem ausgiebigen Testen vom neuen ferngesteuerten Auto auch die Torte vernascht. Danach ging es ins Hallenbad von Tranås. Eigentlich ein relativ normales kleines Stadtbad. Ein Schwimmer und ein Nichtschwimmerbecken. Aber es gab unzählige Schaumstoffspielgeräte. Große Matten, Krokodile, Motorräder, und Vieles mehr. Das genügte unseren Kindern um jede Menge Spaß im warmen Wasser zu haben. Außerdem motiviert so ein klassisches Bad auch nochmal das Seepferdchen unter Beweis zu stellen. Persönlicher Hinweis an die „Schwimmlehrerin-Oma“: Es hat geklappt! Es braucht halt nicht immer die super Rutsche. Manchmal genügen auch kleine durchdachte Dinge. Übrigens gab es im jeweiligen Duschbereich des Schwimmbades eine riesige Sauna, die zwar funktionell und nicht wellnessmäßig ausgestattet, aber im Preis mit inbegriffen war. Nach dem Schwimmen einfach nochmal einen Saunagang. Für die Schweden ist saunieren scheinbar wirklich ein alltägliches Vergnügen. Übrigens: 12,40€ für die ganze Familie für den ganzen Tag, teures Schweden? (Nur zur Info: Natürlich hatte das Bad ein Hygienekonzept. Ganz ohne Zwang und angedrohter Schließung.)

Der Geburtstag ging mit der Suche nach einem neuen Übernachtungsplatz zu Ende. Eigentlich hatten wir uns ja schon einen kleinen Campingplatz ausgesucht. Als wir am frühen Abend dort ankamen, mussten wir aber feststellen, dass der Campingplatz leider nicht mehr als eine Wiese zu bieten hatte und wir somit auch keine Möglichkeit hatten, frisches Trinkwasser aufzufüllen. Das sind dann die Situationen, die mit Kindern immer etwas stressig werden. Die Kleinen haben Hunger und sitzen schon unruhig seit einer guten Stunde im Auto. Wir erzählen, dass wir gleich da sind und dann müssen wir doch wieder weiter und einen neuen Platz finden. Da hilft dann nur zum 385. Mal einen Pipi-Langstrumpf Film anzumachen.
Zum Glück gibt es genug Stellplatz-Apps, die uns dann weiterhelfen. Neben den bekannten Apps haben wir mittlerweile auch noch eine App Namens „Husbil.se“ im Einsatz. Husbil heißt auf schwedisch übrigens Wohnmobil 😉

Diesmal war es zwar kein Stellplatz von husbil.se, aber der Blick aus der Hecktür war am nächsten Morgen trotzdem sehr schön. Es war übrigens unsere 15. Übernachtung

Nach einer kurzen Runde am See des Campingplatzes entlang ging es weiter zu einem Moor. Das Rocks Mosse wurde in unserem Reiseführer kurz erwähnt und war tatsächlich einen Zwischenstopp wert.

Allerdings kann man im Moor keine große Wanderung unternehmen, sondern nur zu einem Aussichtspunkt spazieren. Der andere, scheinbare Weg über einen 50m langen Steg, endete direkt im Moor. Im guten Glauben, dass nach dem Steg ein Weg weiterführte, betraten wir das Moor. Erst nachdem die Schuhe schon fast im Boden versunken waren, traten wir schnell den Rückweg an. Unsere sportliche Aktivität war damit schon kurz nach dem Mittag vorbei und wir legten uns einfach faul in die Sonne.
Auch die Nacht verbrachten wir an diesem sehr abgelegenen Ort, der in der Nacht wirklich sehr finster und absolut ruhig war.

Heute ist schon Freitag und dieser Bericht endet nun mit dem Mittwochabend. Nach einem weiteren Zwischenstopp bei den Trollen, sind wir bereits ganz im Osten von Östergötland und somit an der Ostsee angekommen. Die ersten 3 Wochen werden wir hier mit ein paar ruhigen Tagen ausklingen lassen um dann wieder aufzubrechen und weiter hoch in den Norden zu fahren.

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